Dass man durch den Einsatz von CAE-Simulationen Entwicklungszeiten reduzieren sowie innovativere Produkte entwickeln kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dennoch stellt der Einsatz von entsprechenden Softwarewerkzeugen eine oftmals unüberwindbare Hürde in vielen Klein- und Mittelstands-Unternehmen (KMU) dar.
In einer Studie des VDMA aus dem Jahr 2017 fragte der Verband nach Gründen für den Nicht-Einsatz von Simulationstools. Die Top 3 Gründe, die von den Teilnehmern aufgeführt wurden, überraschten. So waren die befragten Unternehmen durchaus von dem Nutzen überzeugt, führten jedoch eher praktische Gesichtspunkte an.
Demnach scheitert Simulation schlichtweg an fehlenden Personalressourcen (71 % der Antworten), hohen Kosten für die Einführung (50 %) sowie dem Zeitaufwand für die Einführung (43 %).
Alle drei Aspekte lassen sich jedoch meiner Meinung nach durch eine geeignete Implementationsstrategie entschärfen. Im Einzelnen:
Fehlende Personalressourcen
Hierbei handelt es sich insbesondere um qualifiziertes Personal. CAE ist kein einfaches Thema. Sicherlich versuchen Softwarehersteller die Bedienung von Systemen laufend zu vereinfachen. Wichtiger als ein „buntes Bild“ aus einer Simulation zu erhalten ist aber, genau zu verstehen, was sich in der Simulation abgespielt hat. Und hierzu ist Erfahrung notwendig. Es sind schlicht und ergreifend nicht genügend CAE-Experten verfügbar, um den Bedarf in KMUs abzudecken. Als Alternative bietet sich an, motivierte Kollegen, beispielsweise aus der Konstruktion, zu CAE-Experten auszubilden.
Damit das funktioniert, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem technischen Beratungsunternehmen an, das dem Kollegen zur Seite steht. Klassische Ingenieurbüros dürften in der Regel wenig Interesse daran haben, ihr Berechnungs-Know-how in das Unternehmen zu transferieren. Außer sie unterstützen die CAE-Einführung als Berater und sind bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrung einzubringen.
Hohe Kosten
Kosten sind immer relativ und werden nur dann als hoch empfunden, wenn kein entsprechender Nutzen gegenüber steht. CAE hat diesbezüglich zunächst einen schweren Stand. Selbst nach einem Zeitraum von etwa einem Jahr kann es schwierig sein, den Nutzen zu quantifizieren. Die gute Nachricht: es kommt darauf an, auf welches Pferd man setzt.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von CAE-Methoden. Begriffe wie Mehrkörpersimulation, Topologieoptimierung, Systemsimulation oder aber explizit dynamische Analysenkennzeichnen sind nur wenige der vielen Ansätze.
Für die erfolgreiche Einführung von CAE ist es absolut entscheidend, mit einer Methode zu beginnen, mit der möglichst kurzfristig ein großer nachweisbarer Impakt erreicht werden kann. Simulation kämpft am Anfang in einem Unternehmen immer um Akzeptanz. Daher sind schnelle Erfolge für die Einführung überlebenswichtig.
Bei der Auswahl der richtigen Methode, die den schnellsten Impakt liefert, kann ein CAE-orientiertes Beratungsunternehmen zur Seite stehen. Dieses Unternehmen sollte selbstverständlich Erfahrung in den verschiedensten Disziplinen mitbringen. Durch quantifizierbare Erfolge relativieren sich die hohen Kosten der CAE-Einführung.
Zeitaufwand
Erfahrungsgemäß ergibt sich der hohe Zeitaufwand in der Einführungsphase aus einem „Trial-and-Error“ Lernprozess. Man „fängt halt mal an“ und unterschätzt unter Umständen mögliche Stolpersteine. Themen wie schnelle Variantengenerierung, Umsetzbarkeit von Simulationsergebnissen oder aber banale Dinge wie „unsaubere CAE-Daten“ können zu hohem Zeitaufwand führen.
Auch hier kann ein Beratungsunternehmen wieder extrem hilfreich sein, da dieses idealerweise mögliche kritische Prozessschritte im Vorfeld ansprechen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln kann. Aus „Trial and Error“ wird eine zielgerichtete Einführung der Simulation.
Insgesamt lässt sich also feststellen, dass viele KMUs schneller auf den Simulationszug aufspringen könnten, wenn sie die Hilfe von externen CAE-Consultants in Anspruch nehmen würden. Mit dem Geschäftsbereich CAE Consulting bietet Altair entsprechende Dienstleistungen an. Dazu gehören auch Webinare, in denen interessante Implementationsprojekte diskutiert werden.

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